Ereignisse nach dem Spiel Ajax – Maccabi Tel Aviv
NURI KARABULUT / Amsterdam
Am 7. November trafen die Mannschaften von Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv in der Europaliga aufeinander. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag griffen afrikanische Jugendliche auf Motorrädern israelische Fußballfans in den Straßen von Amsterdam an. Die Angreifer sollen in den sozialen Medien von einer „Judenjagd“ gesprochen haben. Nach Angaben des Amsterdamer Bürgermeisters Halsema gab es solche Übergriffe an 14 Orten in der Stadt.
Vom Bürgermeister bis zum Ministerpräsidenten, von Politikern wie Geert Wilders bis zu einem Großteil der Medien, die diese Vorfälle als Antisemitismus verurteilten, ignorierten viele, was die Fans von Maccabi Tel Aviv in der Stadt taten. Am Tag vor dem Spiel verprügelten Fans von Maccabi Tel Aviv einen Taxifahrer nordafrikanischer Herkunft und rissen palästinensische Fahnen aus den Fenstern einiger Häuser. Auf dem Weg zum Spiel brüllten die Fans „Lasst die israelische Armee ihre Arbeit tun, Tod den Arabern“ oder „Es gibt keine Schulen in Gaza, weil alle Kinder tot sind, ole ole ole ole“. All dies geschah unter den wachsamen Augen der Polizei, die intensive Sicherheitsvorkehrungen traf, es aber nicht für nötig hielt, einzugreifen.
Vor Beginn des Spiels haben die Fans von Maccabi die Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe von Valencia ausgebuht. Denn Spanien gehört zu den Ländern, die Israel am stärksten kritisieren und den Palästina als Staat anerkennen. In den sozialen Medien war auch zu lesen, dass Maccabi-Fans, die nach dem Spiel in die Innenstadt zogen, sich mit Stöcken, Steinen etc. bewaffneten. Tatsächlich wurden die Angriffe dieser Fans von einigen Medien als Angriffe auf israelische Fans dargestellt.
Die Reaktion auf diese Vorfälle war erwartungsgemäß nicht rational und friedlich, sondern einseitig, polarisierend und politisch motiviert.
Lediglich die Ereignisse vom Donnerstagabend wurden hervorgehoben und diskutiert. Die Palästina-Frage und die Rolle der Ereignisse in Gaza bei diesen Vorfällen und den Ereignissen vor dem Spiel wurden ignoriert. Sofort wurde die Antisemitismus-Karte gezogen. Die Ursache des Problems wurde ignoriert und die Spitze des Antisemitismuspfeils auf Einwanderer muslimischer Herkunft im Allgemeinen und Jugendliche marokkanischer Herkunft im Besonderen gerichtet.
Bisher wurde noch niemand verhaftet, der unter dem Vorwand der „Judenjagd“ Anschläge verübt hat, aber das Parlament hat beschlossen, eine Studie über den Entzug der Staatsbürgerschaft von Personen, die an solchen Verbrechen beteiligt waren und einen Doppelpass besitzen, in Auftrag zu geben. Die Regierung und die Regierungsparteien wollen diesen Vorfall nutzen, um demokratische Rechte einzuschränken.
Kaynak: Yenihayat.de
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